Friedenseichen Halle (Saale)

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Friedenseichen auf der Würfelwiese in Halle (2019)

Die Friedenseichen sind Teil einer Gedenkstätte in Halle (Saale). Der zwischen ihnen aufgestellte Gedenkstein steht unter Denkmalschutz und ist im Denkmalverzeichnis von Sachsen-Anhalt mit der Erfassungsnummer 094 56564 003 als „Teilobjekt eines Baudenkmals – Kleindenkmal“ eingetragen, da die Denkmäler der Würfelwiese separat aufgeführt werden.[1]

Nach dem Sieg im Deutsch-Französischen Krieg im Jahr 1871 kam es in Folge der deutschen Reichsgründung zu einer Welle von Denkmalsetzungen. Besonders beliebt war dabei die Pflanzung von Gedenkbäumen, darunter insbesondere die von Friedenseichen. Auf der halleschen Würfelwiese befanden sich mit dem Carl-Wilhelm-Le-Veaux-Denkmal (errichtet 1808) und dem Völkerschlachtdenkmal (errichtet 1814) bereits zwei Denkmäler, weshalb man die Pflanzung dort durchführte. Ideengeber war Otto Eduard Vincenz Ule, der von 1850 bis 1876 Stadtverordneter war und sich insbesondere um die Gründung der halleschen freiwilligen Feuerwehr verdient machte und daher hoch angesehen war. Man wählte den Bereich am Mühlgraben als Standort und pflanzte hier am 11. April 1871 drei Friedenseichen, die am 11. April 1872 um den Gedenkstein ergänzt wurden.[2]

Zwischen drei als Baumgruppe gepflanzten Eichen steht ein Würfel auf einer Bodenplatte. Seine Vorderseite trägt die Inschrift:

gepflanzt von den Sängern,
Schützen und Turnern,
den 11. April 1871

Auf der Rückseite findet sich die Bezeichnung „Friedens-Eichen 1870-1871“.

Teil der Gedenkstätte war eine Zeitkapsel, die im Jahr 2007 geborgen wurde. Dafür musste der 2,5 Tonnen schwere Stein angehoben werden.[3]

  • Michael Pantenius: Stadtführer Halle. Gondrom Verlag, Bindlach 1995, ISBN 3-8112-0816-0.
  • Siegmar von Schultze-Galléra: Topographie oder Häuser- und Strassen-Geschichte der Stadt Halle a. d. Saale. Zweiter Band – erste Hälfte: Vorstädte und Stadterweiterungen. Südlicher Halbkreis. Verlag Hendrichs, Halle 1921 (Reprint Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2018, ISBN 978-3-95966-306-9).
Commons: Friedenseichen Halle (Saale) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Entwicklung des Denkmalbestandes in Sachsen-Anhalt (PDF; 6,0 MB) – Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung (des Abgeordneten Olaf Meister; Bündnis 90/Die Grünen) – Drucksache 7/5874 vom 9. März 2020 (KA 7/3515), PDF-Seite 243, abgerufen am 15. August 2024.
  2. Siegmar von Schultze-Galléra: Topographie oder Häuser- und Strassen-Geschichte der Stadt Halle a. d. Saale. Zweiter Band – erste Hälfte: Vorstädte und Stadterweiterungen. Südlicher Halbkreis. Verlag Hendrichs, Halle 1921, S. 20. Reprint Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2018, ISBN 978-3-95966-306-9. – Michael Pantenius: Stadtführer Halle. Seite 128.
  3. Jan Möbius: Mäuse nagten an Geschichte. In: mz.de. Mitteldeutsche Zeitung, 13. April 2007, abgerufen am 15. August 2024.

Koordinaten: 51° 29′ 16,4″ N, 11° 57′ 32,7″ O